Aktuell erschweren Unsicherheiten (regulatorische Rahmenbedingungen, Gas- und H2-Bedarfsentwicklung, technologischen Entwicklungen, Entwicklungen angrenzender Gasnetzbetreiber, Sektorenkopplung) die Identifikation einer langfristigen Roadmap für Gasnetzbetreiber in eine klimaneutrale Welt. Ziel der Studie ist daher die Identifikation von Maßnahmen zur Umstellung des Gasnetzes der Ferngas in eine klimaneutrale Welt bis 2045. Hierzu werden Zielnetzplanungen für 2045 – insbesondere im Wasserstoffbereich – für verschiedene Szenarien entwickelt und darauf aufbauend eine Investitionsroadmap für konkrete Maßnahmen für den Zeitraum 2027-2035 inkl. Kostenabschätzung abgeleitet.
Zunächst werden drei konsistente Szenarien bestimmt. Diese berücksichtigen regulatorische, technische und politische Entwicklungen. Auch der Einfluss des aktuellen Russland-Ukraine-Krieges wird in einem Szenario abgebildet. Innerhalb der Szenarien werden verschiedene Verbrauchssektoren aufgeschlüsselt, der Wärmemarkt detailliert analysiert und die Entwicklungen des Industriesektors beleuchtet. Anschließend werden die Szenarien regionalisiert und mit Ferngas-Daten abgeglichen.
Basierend dem Startnetz der Ferngas wird je Szenario eine konkrete Zielnetzplanung für den Gas- und H2-Bereich entwickelt. Hierzu werden regionale Versorgungsstrategien (Beimischung, Umstieg auf H2, langfristig keine Gasversorgung, …) abgeleitet und die technische Umsetzbarkeit überprüft.
Zur Bestimmung konkreter Investitionsmaßnahmen bis 2035 wird ein szenarioübergreifend robustes Set an Investitionen ermittelt. Dazu werden einzelne Maßnahmen gemeinsam mit der Ferngas technisch-regulatorisch bewertet (u.a. technische Auslegung, hydr. Lastflussberechnung, GuV, Bilanz, Cashflow) und die zentralen Pro- und Contra-Argumente der Maßnahmen zusammengefasst.
Am Projektende werden zudem die strategischen Implikationen für die Ferngas untersucht und als Grundlage für die strategische Ausrichtung der Ferngas kondensiert. Hierbei werden sowohl organisatorisch-operative Aspekte wie ein möglicher Engpass bei Dienstleistern oder Fachkräften in der Zukunft als auch eine Strategie für die Netzplanungsprozesse der Folgejahre beleuchtet.
Die drei Szenarien für den Gas- und H2-Sektor werden auf die Ein- und Ausspeisepunkte gemapped, sodass die Grundlage für die Zielnetzplanung für verschiedene Szenarien bis 2045 erarbeitet wird. Dies dient der Ferngas zur Abschätzung möglicher künftiger Entwicklungen und deren Bandbreite. Dies ermöglicht es die Implikationen der globalen Entwicklungen auf das eigne Netz der Zukunft und den Investitionsbedarf abzuschätzen.
Das abgeleitete robuste Set an Investitionsmaßnahmen inkl. technisch-regulatorischer Detailbewertung bildet eine Investitionsroadmap zur Erweiterung der Mittelfristplanung. Letztlich leisten die abgeleiteten strategischen Implikationen einen Beitrag zur Ausrichtung der Ferngas in eine nachhaltige Energieversorgungswelt der Zukunft und helfen der Geschäftsführung, die Chancen und Risiken der Transformation abzuschätzen.