Seit dem 15. Oktober haben alle Verteilnetzbetreiber in Deutschland ihre zeitvariablen Netzentgelte gemäß Modul 3 veröffentlicht. Unsere Analyse zeigt interessante Trends bei der zeitlichen Gestaltung der Preisstufen. Dabei sind uns drei Hauptvarianten aufgefallen:

Variante 1:
Hierbei handelt es sich um die am weitesten verbreitete Variante. Das Hochtariffenster liegt hier in den meisten Fällen zwischen 17 und 21 Uhr, genau dann, wenn die Nachfrage hoch ist und die PV-Erzeugung abnimmt. Das Niedriglastfenster liegt zwischen Mitternacht und 6 Uhr, wobei einige Netzbetreiber den Niedrigtarif bereits ab 22 Uhr anbieten.

Variante 2:
Variante 2 zeichnet sich durch ein zusätzliches Hochtariffenster in der Mittagszeit aus, ist ansonsten aber identisch zu Variante 1. Das zusätzliche Hochtariffenster liegt in den Stunden mit hoher PV-Erzeugung und meist niedrigen Preisen, dürfte also insbesondere von Netzbetreibern mit lastbedingten Engpässen in der Mittagszeit verwendet werden.

Variante 3:
Bei dieser Variante liegt das Niedrigtariffenster nicht in den Morgenstunden sondern Mittags in der Zeit hoher PV-Erzeugung. Das Hochtariffenster liegt weiterhin in den Abendstunden. Verbraucher werden durch diese Variante folglich zu erhöhtem Verbrauch angereizt wenn die PV-Erzeugung hoch ist, diese Variante ist folglich für allem für Netzbetreiber interessant die einspeisebedingte Engpässe in ihrem Netz vermeiden wollen.

Saisonale Unterschiede:
Die meisten Netzbetreiber bieten die drei Tarifstufen nicht durchgängig sondern nur in bestimmten Quartalen des Jahres. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um das erste und vierte Quartal des Jahres, also die Herbst- und Wintermonate.

 

Vorteile für Verbraucher:

Niedriglasttarife in der Nacht sind ideal für E-Fahrzeugbesitzer, die ihr Auto über Nacht laden möchten. Je nach Anzahl der Quartale, in denen die Tarifstufen angeboten werden, und der Höhe der Tarifstufen bieten sich Verbrauchern hier Einsparpotenziale von 40 – 200 Euro pro Jahr.

Niedriglasttarife am Mittag bieten Unternehmen, die ihren Mitarbeitern Lademöglichkeiten während der Arbeitszeit bereitstellen, zusätzliches Einsparpotenzial. Durch Laden der E-Fahrzeuge in den Niedrigtariffenstern lassen sich – je nach Anzahl der Quartale, in denen die Tarifstufen angeboten werden, und der Höhe der Tarifstufen – zwischen 40 und 120 Euro pro Jahr einsparen.

Zusätzliches Einsparpotential durch Kombination mit dynamischen Tarifen: Da die Niedrigtariffenster oft mit Zeiten niedriger Marktpreise zusammenfallen, können Kunden durch die Kombination mit dynamischen Tarifen noch mehr sparen. So entsteht ein attraktives Angebot für Endverbraucher.

E-Bridge unterstützt Stromlieferanten und Stadtwerke bei der Einführung dynamischer Tarife. Gemeinsam entwickeln wir attraktive Produkte, die das volle Potenzial zeitvariabler Netzentgelte ausschöpfen – für echten Mehrwert bei Stadtwerken und Verbrauchern.

Ihr Ansprechpartner

Christopher Kneip
Consultant