Gestern durfte E-Bridge in Person von Gerald Blumberg am Workshop „Netzflexibilität“ von TenneT TSO GmbH und TransnetBW GmbH teilnehmen, der von der Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) moderiert wurde. Vielen herzlichen Dank für den produktiven Austausch an alle Beteiligten.
Im Mittelpunkt stand die künftige Integration von „Niederspannungsflexibilitäten“ wie E-Autos, Wärmepumpen und Heimspeichern in das Engpassmanagement. Gemeinsam mit Übertragungs- und Verteilnetzbetreibern sowie wichtigen Marktteilnehmer wie z.B. Tesla, Viessmann und vielen anderen Experten aus Wissenschaft und Regulierung wurde intensiv über die Instrumente des „komplementären marktbasierten Redispatch“ und des „Hüllkurvenkonzepts“ diskutiert (s. Studie: https://lnkd.in/e3VdS6Ac).
Die zentralen Erkenntnisse
- Es besteht Konsens, dass die Instrumente mit anderen Instrumenten kompatibel sind (wie z. B. §14a, RD 2.0, etwaiger Gebotszonensplit, …).
- Beim Thema „dynamische“ Netzentgelte besteht noch viel Unklarheit. Zudem scheint die Realisierbarkeit in der Praxis auf den unteren Spannungsebenen auf absehbare Zeit nicht gegeben zu sein.
- Es gibt noch viele Herausforderungen bei der Umsetzung der Instrumente. Allerdings sind viele davon „ohnehin“ vorhanden (SMGW-Rollout, Weiterentwicklung RD 2.0, …).
- Der Markt hat Interesse am komplementären marktbasierten Redispatch und dem Hüllkurvenkonzept, wünscht sich aber ein wesentlich höheres Tempo.
- Nur der marktbasierte Ansatz kann das Potenzial in der Niederspannung heben. Die Inc-Dec-Gaming-Diskussion ist wichtig, doch die aktuelle Diskussion zur Kostenbestimmung für Speicher zeigt, dass auch im kostenbasierten Redispatch Probleme bestehen. Ist die Entschädigung zu hoch, gibt es auch dort Inc-Dec-Anreize. Ist sie zu niedrig, besteht ebenfalls ein Fehlanreiz für Speicher. Hier sollten die Chancen in den Blick genommen und in der Diskussion fair berücksichtigt werden, dass kein Instrument nur Stärken hat.
- Angesichts des Potenzials der Instrumente ist es erforderlich, nun Erfahrungen in der Praxis mit entsprechender Skalierung zu sammeln (z. B. mehrere 1.000 E-Autos oder Wärmepumpen in einer Region, mit entsprechend wenigen MW ohne Gefahr für die Systemsicherheit). Hierfür hat die o. g. Studie die Grundlagen geschaffen. Allerdings benötigt die Branche eine Finanzierung im niedrigen siebenstelligen Bereich. Diese Investition ist im Verhältnis zur Chance sehr gering, sodass mutig vorgegangen werden und die Erprobung regulatorisch ermöglicht werden sollte.
Die zentralen Ergebnisse finden Sie unten. Die vollständige Studie finden Sie hier: https://lnkd.in/e3VdS6Ac