Der Diskurs über die Systementwicklung ist lauter denn je: Forderungen nach integrierten Ansätzen, sektorübergreifender Planung und gleichzeitiger Optimierung von Netzanbindung, Übertragung, Verteilung, Erzeugung und Verbrauch bestimmen die Debatte.

Systementwicklung war schon immer ein zentraler Bestandteil der Energiewirtschaft – angetrieben durch Netzentwicklungspläne, Kosten-Nutzen-Analysen und Machbarkeitsstudien. Hochwertige Ergebnisse erfordern eine robuste Governance, eine breite Einbindung der Stakeholder und klare methodische Ansätze – Elemente, die sich beispielsweise in der BMWK-Strategie zur Systementwicklung widerspiegeln. Ohne koordinierte Planung drohen fragmentierte und ineffiziente Investitionen in die Infrastruktur, während strukturierte Planungsprozesse echte Systemvorteile schaffen und Fehlinvestitionen vermeiden.

Im Fokus: Methoden, Systemgrenzen und regionale Planung

  1. Systemgrenzen: Die Annahmen zu zeitlichen und räumlichen Systemgrenzen – sei es durch detaillierte vertikale Betrachtungen, grenzüberschreitende Wechselwirkungen oder spezifische Systemzustände – bieten Raum für Kritik, wenn sie nicht mit Bedacht gewählt werden.
  2. Integriert vs. Schrittweise: Integrierte Ansätze eröffnen viele Freiheitsgrade und ermöglichen Synergien, erfordern jedoch weitreichende Vereinfachungen, die frühzeitig kritische Entscheidungen festlegen können. Schrittweise Ansätze bieten hingegen sektorenspezifische Genauigkeit und erleichtern eine spätere Detailverfeinerung, laufen aber Gefahr, sektorübergreifende Synergien zu übersehen und stellen höhere Anforderungen an Modellierung und Schnittstellenmanagement.
  3. Transparenz: Regulierungsbehörden und die Öffentlichkeit erwarten zunehmend Nachvollziehbarkeit, offene Daten und Werkzeuge sowie inklusive Konsultationen. Während etablierte Simulationsumgebungen oft fertige Funktionalitäten und professionellen Support bieten, ermöglichen Open-Source-Lösungen kollaborative Entwicklungen. Ein Beispiel hierfür ist die Zusammenarbeit zwischen ENTSO-E und Open Energy Transition im Bereich des TYNDP.
  4. Regionale Systementwicklung: Besonders kleinere Systeme können durch eine gezielte Datenabstimmung über Abteilungsgrenzen hinweg erhebliche Synergien realisieren – ohne auf groß angelegte, vollständig integrierte Modelle angewiesen zu sein. Dies reduziert sowohl die Komplexität als auch den Ressourcenbedarf.

E-Bridge steht bereit, Sie in Ihren Systementwicklungsprojekten zu unterstützen – von der Gestaltung des Planungsprozesses bis hin zur detaillierten Asset-Analyse. Sprechen Sie uns gerne an!

Ihr Ansprechpartner

Alexander Schrief
Senior Consultant