Mit dem Umbau des Energiesystems in Richtung Klimaneutralität ergeben sich Änderungen in den bestehenden Märkten für netztechnische Bedarfe, also der systemischen Anforderungen zum sicheren und stabilen Betrieb der Stromnetze. Kraftwerke mit gesicherter Leistung entfallen. Erneuerbare Energien können Regelenergie und Systemdienstleistungen liefern. Der Ausbau erneuerbarer Energien, verzögerter Netzausbau und neue Gaskraftwerke verändern den Redispatchbedarf.
Netz- und Systemdienstleistungen bieten künftig Gelegenheit, weitere Erlöspotenziale zu erschließen. Die Potenziale zur Erbringung (nicht-) frequenzgebundener Systemdienstleistungen, Engpassmanagement und Netzanschlussoptimierung sollen für 2023 und 2030 abgeschätzt und für verschiedene Technologien differenziert bewertet werden. Dabei hängen die Erlöspotenziale maßgeblich vom regulatorischen Rahmen inklusive einer etwaigen Bündelungsmöglichkeit von Produkten ab.
Das Projekt wurde in vier Teile unterteilt:
- Vor- und Nachteile einer marktlichen Beschaffung von SDL
- Analyse des Bedarfs an SDL und des Erlöspotenzials für Flexibilität im Jahr 2023 und 2030
- Produktgestaltung und -bündelung zur Erlösoptimierung
- Handlungsstrategien und Änderungsvorschläge am regulatorischen Rahmen
Auf Basis der Erlöspotenziale sowie eines Vergleichs mit Großbritannien (regulatorischer Rahmen inklusive Bündelungsmöglichkeit, Erlöspotenziale) wurden Handlungsstrategien, differenziert nach Systemdienstleistung für RWE, abgeleitet. Besonders beleuchtet wurden insbesondere die nicht-frequenzbezogenen Systemdienstleistungen „Dienstleistungen zur Spannungsregelung“ (Blindleistung) sowie Momentanreserve, welche erst künftig marktlich beschafft werden sollen. Zudem wurden Vorschläge zur Anpassung des regulatorischen Rahmens in Deutschland erarbeitet.
In der Studie wurde die Frage „welche Bedarfe der Stromnetze können Marktteilnehmer erbringen, welche Erlöspotenziale sind damit verbunden und wie sähen ideale Produktgestaltungen und Bündelungen aus“ beantwortet.