Bereits heute übersteigt die Einspeisung erneuerbarer Energien in vielen Regionen des Avacon-Netzgebiets die Verbrauchslast und in den kommenden Jahren wird ein weiterer hoher Ausbau an EE-Anlagen erwartet. In vielen ländlichen Regionen übersteigt die Einspeisung aus EE-Anlagen die Möglichkeiten des Abtransports über das Stromnetz und auch dezentrale Flexibilitäten und Speicher bieten nicht ausreichend Potenzial zur Nutzung. Stattdessen kann eine Verzahnung von Wasserstofferzeugung und Stromnetzplanung einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen schaffen.
Fraglich war, wo geeignete Standorte von Elektrolyseuren in der Netzgruppe Altmark zu finden sind und welchen Nutzen die Elektrolyseure konkret für Netzplanung und Redispatch bieten und wie der Wasserstoff abtransportiert und genutzt werden kann.
In einem ersten Schritt ging es in diesem Projekt um die Bestimmung geeigneter Standorte von Elektrolyseuren in der Hochspannungsnetzgruppe Altmark. Anschließend wurde der positive Effekt der Elektrolyseure an geeigneter Position für die Netzplanung (2045) und Redispatchkosten (2033) in einer gesamtwirtschaftlichen Betrachtung bestimmt. Zuletzt wurden dann die Transport- und Nutzungsmöglichkeiten des erzeugten Wasserstoffs bewertet.
E-Bridge konnte zeigen, dass marktdienlich betriebene und netzdienlich positionierte Elektrolyseure einen signifikant entlastenden Effekt auf das Hochspannungsnetz haben. Die Kombination aus attraktiven Wasserstofferträgen der marktorientierten Fahrweise und aus vermiedenen Redispatchkosten zeigt die technische und wirtschaftliche Sinnhaftigkeit der Sektorenkopplung über Elektrolyseure an der Schnittstelle zwischen HS- und HD-Netz. Zusammenfassend erhielt die Avacon Netz von E-Bridge eine Empfehlung für den Handlungsbedarf sowie eine Auflistung der Kernbotschaften für Avacon, Politik und Regulierung.

